Antworten auf Ihre Fragen

FAQs

Hier finden Sie kompaktes Wissen über das Projekt und die Vorgeschichte des Areals nach Themengebieten sortiert.

Themengebiet

Müllbeseitigung

Es ist in unser aller Sinne, wenn die Beräumung so schnell wie möglich startet. Wir erwarten das Baurecht für Mitte 2022 und die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) für Frühjahr 2022. Sobald dies vorliegt, kann mit der Umsiedlung der Eidechsen begonnen werden. Erst danach ist die Beräumung des Abfalls möglich.

Ein Großteil des Abfalls befindet sich in der östlichen Hälfte, dort am südlichen Rand des Areals im Bereich des im Flächennutzungsplan (FNP) als Gewerbefläche ausgewiesenen Teils. Der kleinere Teil befindet sich in der Westhälfte, die im FNP als Grünfläche ausgewiesen ist und wo die aufgeschütteten Abfälle zwischenzeitlich zum Teil stark überwuchert sind. Da sich hier nun Gewächse gebildet haben, erscheinen diese Anhäufungen als “natürlich” und weniger als Müll – dennoch handelt es sich hierbei um bewachsene Müllberge. Das Umweltministerium bestätigte bereits 2013, dass es zahlreiche sogenannte “Abfallvermutungen” innerhalb des mittlerweile sogar als Wald deklarierten Gebiets gebe. Bei der Zusammensetzung und der Beschaffenheit der Abfälle handelt es sich um verschiedenste Müllarten wie Bauschutt, Autoreifen, Schrott und auch Kompost. 

Um eine Beräumung von rund 85.000 Kubikmeter Müll leisten zu können, kommt für die Abfallaufbereitung folgende Technik zum Einsatz:

  • Baggervorsortierung in Verbindung mit Entfernung von Störstoffen
  • Abfallaufbereitung mit Siebanlagen, Schredder und Windsichtern
  • Entmineralisierung der brennbaren Abfälle, um die hohen Qualitätsanforderungen der thermischen Entsorgungsanlage Rüdersdorf einhalten zu können

Die im Rahmen der Vorsortierung und Behandlung getrennten Abfälle werden gründlich analysiert. Der Abtransport läuft per LKWs, die auf dem Gelände mittels Bagger oder Radlader beladen werden. Wie viel Abfall entfernt wird, erfasst eine Waage – auf das Kilo genau. Eine kontrollierte Registerführung dokumentiert den Verbleib der Abfälle und belegt die im jeweiligen Zeitraum entsorgten Abfallmengen.

Die eigens einzurichtende unabhängige Arbeitsgruppe soll den Abtransport genau im Blick haben. Die REIKAN GRUPPE, einer der Gesellschafter der Sorbus GmbH, ist ein zertifiziertes Unternehmen im Bereich der Abfallbewirtschaftung. Es ist unter anderem auch bei der DB als Fachbetrieb für Entsorgungen zugelassen. Wir unterstützen die transparente Begleitung durch die Gemeindevertreter*innen vollumfänglich. Damit kann das Ziel, das Müllproblem zügig und korrekt zu lösen, gut erreicht werden. Unser Ziel ist es, zusammen mit allen Beteiligten das Müllproblem von Vogelsdorf so schnell wie möglich zu lösen.

Nach dem Erhalt des Baurechts und der Genehmigung nach BImSchG wird es rund sechs bis acht Wochen dauern, bis wir eine mobile Sortieranlage errichtet haben. Diese kann entsprechend zwei Monate nach Genehmigungserteilung ihren Betrieb aufnehmen.

Nach zahlreichen Begehungen können wir sagen, dass gesundheitsgefährdender Müll nur in sehr geringem Umfang erwartet wird. Die Entsorgung dieses besonderen Mülls wird durch die Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH (SBB) überwacht, die auch die aufnehmende Deponie -wahrscheinlich Märkische Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (MEAB)- beschließen wird. 

Die Entsorgung sämtlichen besonderen Mülls wird staatlich kontrolliert und erfolgt unter den Gesichtspunkten des ordentlichen Entsorgungsnachweises.

Sollte sich weitere, bislang unentdeckte Abfallarten, wie Elektroschrott in den Haufwerken befinden, wird dieser aussortiert und entsprechend kontrolliert auf eine Deponie bzw. Entsorgungsanlage gebracht. Der gesamte Vorgang erfolgt unter den Augen des Referats Technischer Umweltschutz/Überwachung (T23) vom Landesamt für Umwelt.

Der Plan sieht vor, eine aus fünf Teilen bestehende Anlage am süd-östlichen Ende des Areals zu platzieren. Die Einrichtungen werden dort stehen, wo sich schon jetzt Gebäude von den Voreigentümern befinden. 

Im Vorfeld gab es eine von unserer Seite beauftragte Staub- und Lärmprognose, nach deren Ausgang der entsprechend beste Ort für die Sortieranlage gefunden wurde.

Die Anfahrt erfolgt über die Frankfurter Chaussee gemäß unseres Gesamtkonzepts, welches bereits von der obersten verantwortlichen Behörde, dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, ordentlich geprüft und in einer vorgezogenen Trägerbeteilgung als gut befunden und abgesegnet wurde.

Die beantragte Genehmigung zur Beseitigung der Abfälle ist nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt und umfasst auch die Maßgaben der erforderlichen Beimischung. Dieser Vorgang ist Teil der Genehmigung. Wir sind darüber hinaus offen für die Begleitung durch eine unabhängige Arbeitsgruppe der Gemeinde.

Unser Anliegen ist, dass wir gute Nutzer*innen für das Gewerbegebiet finden und den Müll und zügig entfernen können. Eine weitere, unkontrollierte Anhäufung von Abfall würde unseren eigenen Interessen zuwider laufen.

Für die Entsorgung von Müll gibt es hier in Deutschland ganz klare, sehr strenge Vorgaben und Gesetze. Die Aufgabe unserer mobilen Müllsortieranlage in Vogelsdorf wird sein, den brennbaren Abfall zu homogenisieren und zu konditionieren, um sowohl die geforderten Brennwerte, die Beschaffenheit sowie auch die Schadstofffrachten (vor allem der Parameter Chlor und Schwefel) zu erreichen. Dafür bedarf es weiterer Zufuhr von definiertem und aufbereitetem Abfall. Dies ist auch wichtig, wenn wir die Masse zum Beispiel als Ersatzbrennstoff an das Industriekraftwerk Rüdersdorf liefern wollen, wo sie zur Energiegewinnung verbrannt werden kann. Nur so schließt sich der Wertstoffkreis.

Die mobile Sortieranlage ist streng zweckgebunden an die Altlast-Beräumung, also an die Entfernung des jetzt vorhandenen Mülls auf dem Areal. Die Genehmigung für die Anlage ist auf drei Jahre befristet. Unser Ziel ist ein rasches Entfernen des derzeitigen Mülls. Wenn alles gut geht,  könnte das Ziel sogar in zwei Jahren erreicht werden, sodass der Startschuss für den ersten Bauabschnitt für das neue Gewerbegebiet so früh wie möglich fallen kann. Entscheidend ist, dass Nutzer*innen für das Gewerbegebiet gewonnen werden, weil nur dadurch die Maßnahme der Müllbeseitigung refinanziert werden kann. Insofern ist das Ziel, bereits während der laufenden Beräumung mit dem ersten Bauabschnitt beginnen zu können.

Das gewerbliche Baurecht und Vereinbarungen mit den künftigen Nutzer*innen ermöglichen es, die Abfallbeseitigung zu refinanzieren. Die heutigen Eigentümer*innen finanzieren bis zum Erhalt des Baurechts sämtliche Maßnahmen und Verfahrensschritte mit Eigenkapital, das von den Gesellschaftern bereitgestellt ist. Erst die Umsetzungen müssen mit Fremdkapital finanziert werden. Hinter der Initiative Zukunft Vogelsdorf stehen Personen mit einem völlig anderen Hintergrund hinsichtlich ihrer Kompetenzen, ihrer Glaubwürdigkeit, ihrer Reputation und ihrer Umsetzungsstärke. Die Beteiligten sind dem Land Brandenburg hinsichtlich ihrer Vertragstreue bekannt.

Wie der Name des Unternehmens verrät, wurde die nach der Vogelbeere benannte Sorbus GmbH gegründet, um in Vogelsdorf das Problem mit der größten illegalen Müllkippe Brandenburgs zu lösen. Diese Altlast, mehr als 85.000 Tonnen Müll, wuchs in den Jahrzehnten nach der Wende – bevor Sorbus im Jahr 2018 das Areal erstanden hat.

Das ursprüngliche Vorhaben der Sorbus GmbH, dauerhaft eine professionelle und moderne Müllentsorgungsanlage zu errichten, musste jedoch wieder fallen gelassen werden, da die Gemeinde andere Erwartungen hatte, und in keinem Fall weiter mit Müll konfrontiert werden wollte. Das neue Modell sieht nun vor, dem Wunsch der Gemeinde zu entsprechen, den Müll zu beseitigen und dies durch die Entwicklung und den Ausweis eines neuen Gewerbegebiets gemeinsam mit der Gemeinde möglich zu machen.
Eine mobile und temporäre Sortieranlage soll den Müll innerhalb von zwei Jahren entsorgen.

Dies entspricht den Planungen der Gemeinde, die ein neues Gewerbegebiet in ihrem Entwicklungskonzept 2035 aufgeführt hat. Geschäftsführer der Sorbus GmbH ist Andreas Reissner. Gesellschafter der Sorbus GmbH sind die REIKAN GRUPPE von Patrick Reissner und seinem Bruder Andreas Reissner sowie die Beteiligungsgesellschaft von Wolfgang Roeck, in Brandenburg bekannt durch sein Immobilienunternehmen WÖHR + BAUER GmbH.

Die Sorbus GmbH ist somit ein Teil der REIKAN GRUPPE, die auf die Aufbereitung und Verwertung von Abfällen spezialisiert ist, und als solche genau der richtige Experte ist, um Vogelsdorf von seinem Müll-Problem zu befreien. Die REIKAN GRUPPE agiert als Dachverband für die bestehenden Mitglieder der REIKAN FAMILIE. Dazu gehören innovative und etablierte Unternehmen der Entsorgungs- und Recyclingindustrie in Sachsen, Brandenburg und Bayern.

Mit der Beteiligungsgesellschaft von Wolfgang Roeck beteiligte sich ein renommierter Projektentwickler aus dem Bereich Gewerbeimmobilien als Gesellschafter an der Sorbus GmbH, der mit seinem Fachwissen qualifizierte Beratung in dieses Projekt einbringt. Die WÖHR + BAUER GmbH hat unter anderem die Konzernzentralen der LINDE AG, der Brainlab AG und der Münchner KPMG realisiert und auch in Potsdam den Luisenplatz mit seiner Tiefgarage qualitätsvoll entwickelt und gestaltet. Somit ergänzen sich unter der dem Dach der Sorbus GmbH zwei ausgewiesene Experten in den Kompetenzfeldern, die notwendig sind, um eine zukunftsfähige Lösung für das Areal in Vogelsdorf zu finden: Müllentsorgung und Immobilienentwicklung.

Themengebiet

Gewerbegebiet

Unser Interesse ist es, möglichst schnell mit dem Errichten des Gewerbegebiets zu beginnen. Dafür brauchen wir jedoch auch die künftigen Nutzer*innen. Erst einmal müssen die Eidechsen umgesiedelt werden, erst dann kann damit begonnen werden, den Müll zu sortieren und abzutransportieren. Dies soll in Teilabschnitten passieren, damit parallel mit dem Bau begonnen werden kann.

Um loslegen zu können, warten wir derzeit auf das Baurecht für das Errichten einer mobilen Sortieranlage, die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), das Vorliegen der Satzungsgenehmigung des B-Plans und den Startschuss, endlich mit den umweltrechtlichen Belangen beginnen zu dürfen. Unser Ziel ist es, im Herbst 2022 mit der Beräumung anzufangen und nach ersten Freiräumungen von Baufeldern bereits 2023 mit dem ersten Bauabschnitt des Gewerbegebiets zu starten.
Die Baumaßnahmen selbst lassen sich jeweils relativ rasch vollziehen. Das neue Gewerbegebiet könnte bereits 2026 Wirklichkeit werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Pläne in welcher Anordnung und Form die Gebäude gebaut werden. Hintergrund dafür ist schlichtweg, dass wir als Investoren auf die Nachfrage der künftigen Nutzer*innen reagieren wollen. Um möglichst vielen Unternehmen ein Angebot machen zu können, möchten wir den Bedürfnissen der jeweiligen Firmen nachkommen und die Gebäude entsprechend planen. Fest steht jedoch der Gesamtumfang der bebaubaren Fläche.
Aufgrund der nahen Ansiedlung von TESLA wollen wir unbedingt den zeitlichen Zusammenhang nutzen, um auch Zuliefer- und Logistikfirmen aus dem Automotive-Bereich zu gewinnen und anzusiedeln. Wir selbst machen die Vorgabe, dass sich kein wasserintensives Unternehmen niederlassen darf, um die Natur zu schützen. Wir planen und bauen für zukunftsfähige und zuverlässige Unternehmen der Industrie 4.0.

Die neuen hochmodernen Gewerbehallen werden bis zu 300 Arbeitsplätze schaffen. Durch das Ansiedeln von Unternehmen aus der Industrie 4.0 wird Fredersdorf-Vogelsdorf Teil einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung – diese Entwicklung sorgt durch die Gewerbesteuer für höhere Einnahmen für die Gemeinde. Somit profitieren die Gemeinde und alle dortigen Einwohnerinnen und Einwohner auch in finanzieller Hinsicht. Der größte Vorteil für die Bewohnerinnen und Bewohner von Fredersdorf-Vogelsdorf ist jedoch die Befreiung vom Müll und die Sicherheit, dass die unmittelbar nahe Umwelt nicht mehr von Brandenburgs größter illegaler Mülldeponie belastet wird. Es profitieren damit sowohl die Gemeinde, die Wirtschaft und die Initiatoren.

Das Projekt gilt als Leuchtturmprojekt für vorbildliches Flächenrecycling. Das Areal war zum überwiegenden Teil schon zu früheren Zeiten ein Gewerbegebiet. Die Grünflächen wurden überwiegend als Abfallhalde missbraucht. Es wird also keine unberührte Natur beeinträchtigt, sondern größtenteils brachliegendes Land wiederbelebt. Entsprechend sind zahlreiche Anschlüsse an Wasser-, Abwasser- und Stromnetz vorhanden. Es gibt ein Erschließungskonzept, in welchem die genauen Parameter für Verbrauch und Nutzen festgelegt sind. Wir sind uns bewusst, dass Wasser gerade in dieser Region ein hohes Gut ist und wertgeschätzt werden muss – daher legen wir Wert darauf, dass sich keine wasserintensive Produktion ansiedeln wird.

Als Investor, dessen Interesse die Gebietsentwicklung ist, muss die Sorbus GmbH sämtliche Kosten, die direkt das Areal betreffen, selbst tragen. Weder das Beräumen des gesamten Geländes noch das Errichten eines modernen Gewerbegebiets werden durch Gelder der öffentlichen Hand finanziert. Diese Gesamtkosten trägt die Sorbus GmbH. Zusätzlich beteiligt sich die Sorbus GmbH an den Maßnahmen zur Realisierung des neuen Radwegs.

Wir haben ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, das die Verträglichkeit des mit dem neuen Gewerbegebiet einhergehenden Verkehrsaufkommens nachweist. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage des Areals und der guten Anbindung zur B1 und B5 sowie weiter an die nahegelegene A10 wird der Verkehr verträglich geleitet und außerhalb des Dorfkerns abgewickelt.

Unser Verkehrskonzept wurde von der obersten verantwortlichen Behörde, dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, ordentlich geprüft und in der frühzeitigen Trägerbeteiligung bestätigt.  

Das neue Gewerbegebiet wird Arbeitsplätze für 200 – 300 Fachkräfte bieten. Unser Ziel ist es, diese Stellen mit Menschen aus der Region zu besetzen. In den letzten Jahren erhöhte sich die Bewohnerzahl von Fredersdorf-Vogelsdorf kontinuierlich durch Zuzug, was zu einer starken Nachfrage nach Wohnfläche führte. 

Die Gemeinde arbeitet an einem Entwicklungskonzept 2035 und wird diese Punkte im Bereich Einwohner- und Siedlungsentwicklung berücksichtigen. Einige an unserem Projekt beteiligte Gutachter sind beratend in dieses Gemeindeprojekt involviert. 

Es ist unbestritten, dass TESLA neue Impulse für die Region setzen wird. Durch die nahegelegene Produktion werden sich im näheren Umfeld der GIGA-Factory Zulieferunternehmen ansiedeln. Neben TESLA profitiert Fredersdorf-Vogelsdorf aufgrund seiner Lage jedoch auch vom nahegelegenen Flughafen Berlin-Brandenburg – auch dieser führt zu einer vermehrten Niederlassung von Unternehmen in unmittelbarer Nähe. Des Weiteren gibt es eine direkte S-Bahn-Verbindung nach Berlin, was ebenfalls von hohem Interesse auf Unternehmensseite ist. Zudem gibt es zahlreiche lokale Gewerbe, die sich vergrößern wollen und nach weiteren Flächen suchen. TESLA ist somit ein entscheidender Impulsgeber, jedoch nicht das entscheidende Unternehmen für unser Vorhaben.

Laut Baugesetzbuch dürfen maximal 80 Prozent einer Fläche versiegelt werden, folglich bleiben 20 Prozent der Fläche als ausgewiesene Grünfläche erhalten oder werden neu geschaffen. In unserem Konzept entsiegeln wir Flächen, die derzeit bebaut sind, um dem geforderten Verhältnis mehr als gerecht zu werden.

Zudem haben wir beschlossen, dass das sich auf dem Areal befindliche Landschaftsschutzgebiet im ursprünglichen Bestand erhalten bleibt. Wir werden, wo nötig, passende Ausgleichsflächen in der näheren Umgebung schaffen, sodass hier kein Grün verloren geht.

Themengebiet

Nachhaltigkeit & Naturschutz

Die Gemeinde ist der Entscheidungsträger in allen Belangen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung. Wir als Vorhabensträger schlagen sämtliche Maßnahmen im Sinne des Naturschutzes vor, letztendlich entscheidet aber die Gemeinde, was umgesetzt werden wird. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass alle Maßnahmen, die im Bereich Naturschutz getroffen werden, von der Entscheidung der Gemeinde abhängen. Die Gemeinde kann sich von der Unteren Naturschutzbehörde beraten lassen.

Die Maßgaben der Fachbehörden – wie der Unteren Naturschutzbehörde – aus der frühzeitigen Beteiligung Träger öffentlicher Belange (TÖB) wurden im Zuge der zwischenzeitlich erfolgten Überarbeitung des Bebauungsplan-Entwurfes integriert. Dies betrifft insbesondere die Revitalisierung des Biotops, den Lebensraum der Knoblauchkröte und die Wiederherstellung der Wegebeziehungen zu den anderen Naturflächen.

Der erste Schritt soll im Frühjahr 2022 das Einsammeln der Zauneidechsen und deren Umsiedlung sein. Die Voraussetzung dafür ist, dass das Landesamt für Umwelt die vorgezogenen Maßnahmen im Einklang mit dem BImSchG-Verfahren freigeben kann. Das Vorhaben ist höchst aufwendig, denn es müssen vorab Einzäunungen gesetzt werden, um die Flucht oder eine Wiedereinwanderung nach der Absammlung der Eidechsen zu verhindern und ein unfallfreies Aufsammeln zu ermöglichen. Der neue Lebensraum muss ebenfalls vorbereitet werden und entsprechend des Tierverhaltens müssen Strukturen zur Fortpflanzung geschaffen werden. Die neue Heimat der Eidechsen wird für 25 Jahre von den Berliner Stadtgütern gepflegt. Die gesamten Kosten für Einsammeln, Umsiedlung und Pflege für das Ersatzhabitat wird von der Sorbus GmbH getragen. 

In einem Teil des Areals liegt ein besonders schützenswerter Waldbestand, der als Landschaftsschutzgebiet gesichert ist. Im Zuge der frühzeitigen Beteiligung Träger öffentlicher Belange (TÖB) hat sich ergeben, dass dieser Wald vollständig zu erhalten ist. In Folge dessen wurden die Planungen angepasst, um den Wald entsprechend zu schützen. Um die verlorene Fläche teilweise kompensieren zu können, erhielten wir von der Gemeinde die Möglichkeit, die heutige Radwegfläche auf dem Areal zu erwerben.  Der Entwurf für den Bebauungsplan wurde bereits angepasst.

Auf dem Gesamtareal befinden sich noch weitere Flächen, die als Waldbestände kartiert sind. Zum Teil handelt es sich dabei um die überwucherten Abfallhalden. In einer Größenordnung von 2,4 Hektar werden diese Baumbestände von den Sachverständigen daher als nicht wertvoll eingestuft. Diese Grünflächen müssen jedoch an anderer Stelle in gleicher Größenordnung aufgeforstet werden. Eine Chance für die Natur, auf unbelastetem Boden Wurzeln zu schlagen. Zudem werden wir an anderer Stelle weitere 2,4 Hektar Waldbestand mit Laubbaum-Pflanzungen nach den Vorgaben der Oberförsterei ökologisch aufwerten.

Das vorhandene Feuchtbiotop steht im Biotopverbund mit weiteren Gewässern im südlich gelegenen Wald. Durch die Neuanlage eines Gewässers am Nordwestrand des Gewerbegebietes bleibt dieser Biotopverbund erhalten. Die Knoblauchkröten können über die westlich angrenzende Weidefläche in den Wald gelangen.

Das kartierte Feuchtbiotop ist faktisch nicht mehr in Funktion. Durch das Anlegen eines neuen Biotops weiter westlich auf dem Grundstück, wollen wir ein funktionierendes Feuchtbiotop schaffen, dem durch abgeleitetes Regenwasser genügend und dauerhaft Wasser zur Verfügung steht. Das Wasserkonzept gewährleistet, dass das neue Biotop auch in langen Trockenperioden für Amphibien wie die Knoblauchkröte Lebensraum bleibt.

Es gibt klare Gesetze und Vorgaben, die den Bereich Nachhaltigkeit bei Bau und Betrieb eines Gewerbegebiets regeln. Wir unterliegen allen gesetzlichen Kontrollinstanzen und sind zudem gerne bereit in engster Zusammenarbeit mit der Gemeinde alle einzelnen Projektschritte und Bauabschnitte immer offenzulegen. 

Zusätzlich werden wir im Sinne der Transparenz eine unabhängige Arbeitsgruppe aus Gemeindevertretern einrichten, die den Prozess begleitet und überprüft. 

Im Rahmen des Projekts soll die Infrastruktur für den Radverkehr verbessert werden. Derzeit führt ein alter Radweg durch das geplante Bebauungsgebiet. Aus nachvollziehbaren Gründen ist es nicht möglich, diesen Radweg zu erhalten. Ein öffentlicher Radweg durch eine private Gewerbe- oder Produktionsanlage ist alleine schon aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten.

Es gibt jedoch eine Radwegverbindung, die die Gemeinde als deutlich attraktiver erachtet als die bisherige Lösung. Demnach soll ein neuer Radweg von der Dorfstraße für rund 200 Meter gut gesichert und befestigt entlang der B5 / B1 verlaufen und dann weiter in Richtung Süden führen.

Wir haben der Gemeinde zugesichert, dass wir die Kosten der Vorplanung des Radwegs übernehmen. Diese Maßnahme ist für die Beantragung von kommunalen Fördergeldern notwendig. Damit wäre der Weg für den neuen Radweg frei.

Dementsprechend trifft es sich gut, dass die Gemeinde durch den Verkauf der Verkehrsfläche dem Bebauungsgebiet zusätzliche Gelder von der Sorbus GmbH erhält, um den Bau des neuen Radwegs zu finanzieren.

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